Das Schloss Ettersburg liegt „im Schatten“ des Ettersberges bei Weimar und ist Unterkunft, Restaurant und Tagungs- sowie Veranstaltungsstätte in Einem.
Schloss und Park Ettersburg gehören seit 1998 zum UNESCO Weltkulturerbe „Klassisches Weimar“. Ein Besuch dort lohnt sich für die Gäste Weimars allemal. Schon die großen Geister des klassischen Weimar zog es an diesen frühen Musenhof.
Geschichte von Schloss Ettersburg
Im Norden Weimars, im „Windschatten“ des Ettersberges liegen Ortschaft und Schloss Ettersburg. Der Ettersberg (472 Meter) ist die beherrschende Erhebung im Weimarer Land.
Die Schlossanlage geht auf ein Mönchskloster der Augustiner zurück, das im Zuge der Reformation aufgelöst wurde. Auf den Grundmauern ließ Herzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar-Eisenach Anfang des 18. Jahrhunderts eine Dreiflügelanlage errichten, die ihm als Jagdschloss diente. Der Ettersberg, an dessen Nordflanke das Schloss steht, ist die einzige größere, bewaldete Fläche im Weimarer Land, wo sich das Jagen lohnte. Bereits 10 Jahre nach der Fertigstellung, wurde die Anlage um das sogenannte „Neue Schloss“ erweitert, dass der Dreiflügelanlage vorgesetzt wurde. Später erhielt es eine auffällige Freitreppe. Der Chorraum des Klosterstifts (romanischen Ursprungs) wurde nebenstehend als Stiftskirche mit vielen Umbauten in das Ensemble integriert. Zum Schlosshof zeigt sich ein mit Efeu zugewachsener Giebel, der eine aufwändig gestaltete Rosette und ein Fensterpaar zeigt.
Erneute Aufmerksamkeit erfuhr es, als Großherzog Carl Alexander das Schloss zu seiner Sommerresidenz erkor. Wieder adelten es hochrangige Gäste durch ihren Besuch, wie z.B. Franz Liszt, Friedrich Hebbel oder Hans Christian Andersen.
Nach dem Übergang in den Besitz des Landes Thüringen war die Nutzung äußerst wechselhaft. Besonders in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg war Ettersburg in seiner Existenz bedroht. Hätte es nicht persönliche, nichtstaatliche Initiativen von Studenten und Einwohnern zur Sicherung der Bausubstanz gegeben, wäre die Anlage dem Zerfall preisgegeben worden.
Heutige Nutzung von Schloss Ettersburg
Tagungen, Seminare und Unterkünfte
Mit der Restaurierung von Ettersburg wurde auch ein neues Nutzungskonzept realisiert. Heute dient es hauptsächlich als Tagungs- und Veranstaltungsstätte, wobei die Teilnehmer hier auch übernachten können. Dafür stehen ihnen 18 Doppelzimmer, 5 Einzelzimmer sowie 5 Suiten zur Verfügung.
Das Einzelzimmer ist ab 76 € pro Übernachtung buchbar, das Doppelzimmer ab 92 € pro Übernachtung. Details zu den Zimmern und deren Ausstattung erhalten sie auf der Webseite von Schloss Ettersburg.
- 5 Einzelzimmer (ab 76 € pro Übernachtung)
- 18 Doppelzimmer
- 9 DZ mit 1,35 – 1,45 m Bett (92 € pro Übernachtung / 82 € pro Übernachtung bei Einzelzimmerbelegung)
- 5 DZ mit 2 Betten a 90 cm (118 € pro Übernachtung / 102 € pro Übernachtung bei Einzelzimmerbelegung)
- 5 Suiten
- 1 Juniorsuite (128 € pro Übernachtung / 112 € pro Übernachtung bei Einzelzimmerbelegung)
- 2 Suiten mit 2 Zimmern (160 € pro Übernachtung / 118 € pro Übernachtung bei Einzelzimmerbelegung)
- 2 Suiten mit 3 Zimmern (190 € pro Übernachtung / 128 € pro Übernachtung bei Einzelzimmerbelegung)
In den Übernachtungspreisen ist auch das Frühstücksbuffet enthalten. Im Schloss Ettersburg ist Rauchen nicht erwünscht, ebenso dürfen keine Hunde mitgebracht werden. Es werden zwar nur Hunde genannt, aber ich vermute, dass es sich auf alle Haustiere bezieht.
Sie können die Buchungsanfrage auch online stellen.
Für Tagungen und Seminare stehen mehrere voll ausgestattete Räumlichkeiten zur Verfügung:
- Gewehrsaal im Alten Schloss
- 4 einzelne Seminarräume bilden den Konferenzraum im Alten Schloss
- Weißer Saal im Neuen Schloss
Auch für Feiern und Veranstaltungen aus dem privaten Bereich steht das Schloss zur Verfügung und bietet dazu einen umfassenden Service (Rahmenprogramm, Shuttleverkehr, Menu/Buffet, Hochzeiten …) an.
Restaurant
Im Neuen Schloss finden sie ein Restaurant, wo sie im Sommer vor der Freitreppe sitzen und auf den tiefergelegenen Teil des Schlossparks inklusive des Pücklerschlages blicken können. Im Innenbereich sitzen sie in ansprechendem Ambiente wenn nicht gar fürstlich (sofern sie den Weißen Saal gebucht haben). Die Speisekarte weist eine feine und gehobene Küche aus, eine Bratwurst mit Klößen oder Kartoffelstampf werden sie hier eher nicht finden. Dafür aber Gerichte wie Gegrilltes Lachsmedaillon auf Kartoffel-Flusskrebs-Puffer, jungem Spinat und krossen Tagwerk-Linsen oder auch Getrüffelte Maispoulardenbrust auf Strauchtomaten-Ragout und cremiger Polenta. Als Abschluss könnte eine Gratinierte Mascarponecreme mit Bisquite und Erdbeeren dienen.
An jedem 1. Sonntag eines Monats gibt es den Schloss-Brunch, der aus dem Buffet, einem Aperitif, Kaffee, Tee, verschiedene Säfte und Mineralwasser besteht. Der Brunch findet im Tafelzimmer bzw. den angrenzenden Salons von 10 bis 14 Uhr statt. Preis pro Person beträgt 28 €, Kinder von 5 bis 11 Jahren zahlen die Hälfte.
Nur wenige Meter vom Neuen Schloss und dem Restaurant entfernt genießen sie in der ehemaligen Remise Kaffeespezialitäten, Getränke und Hausmannskost aus der Offenen Küche mit Selbstbedienung.
Öffnungszeiten
Restaurant: Di/Mi von 12 – 17 Uhr (nach hinten variabel) und Do-So von 12 – 22 Uhr
Remise: Sa + So von 12 – 17 Uhr (allerdings nur bei „schönem“ Wetter, wer immer das auch festlegt …)
Schlosspark und Wanderungen
Der Schlosspark von Ettersburg ist im Vergleich zu anderen Anlagen dieser Größe eher übersichtlich. Trotzdem ist es gelungen, die kleinen Flächen einmalig zu gestalten. Große, urwüchsige Eichen und Platanen überschatten Wiesen. An den Wegen blühen viele Rosenbüsche und eine Art Grotte mit Rastplatz ist auch vorhanden. Die Wege in der Senke werden von Holunder- und Jasminbüschen gesäumt und hüllen den Wanderer in liebliche Düfte. Eine große Anlage mit vielen extra angelegten Wegen ist auch gar nicht notwendig, da der Ettersberg an sich von vielen Wanderwegen erschlossen wird. Sie können beispielsweise über die wieder freigelegte Sichtachse zur Gedenkstätte Buchenwald wandern oder in Richtung Norden in das Thüringer Becken. Auch die alte Burganlage des Ortes ist – verborgen im Wald – fußläufig schnell zu erreichen.