Ein Besuch im sogenannten Goethehaus oder auch Goethes Wohnhaus am Frauenplan ist einer der absoluten Höhepunkte während eines Weimar-Aufenthaltes.
Der Dichterfürst bewohnte dieses Anwesen mit Unterbrechungen fast 50 Jahre lang. Ein Großteil des Mobiliars und des persönlichen Besitzes von Goethe sind erhalten.
Über das Goethehaus
Goethes langjähriges Wohn- und Arbeitshaus wurde 1709 im Stil des Barock erbaut. Von Beginn an wurde es vermietet – so auch an Goethe, der am 1. Juni 1782 als Mieter einzog. Es war Goethes Gönner und Mäzen, Herzog Carl August, der das Anwesen 1792 aufkaufte und es seinem Staatsminister erst als Dienstwohnung später dann als Eigentum (1794) überließ. Erst in dieser Zeit konnte Goethe genau die bauliche Veränderungen am Haus vornehmen lassen, die er brauchte, um seiner Sammelleidenschaft nachzugehen. Seine Privatbibliothek umfasste mehrere tausend Bände, dazu kamen Skulpturen, Zeichnungen, Gemälde und die Mineraliensammlung (die aus Platzgründen bereits im Gartenhaus untergebracht werden musste). Der Frauenplan genannte Platz, den das Anwesen im Süden abschließt, war zur Goethe-Zeit nicht so großflächig wie heute. Man muss sich alles viel enger bebaut vorstellen und den großen Brunnen gegenüber vom Haus rege genutzt. Im zum Grundstück gehörenden Garten unternahm Goethe botanische Studien und Beobachtungen, bis sich die Gartenfläche als zu klein erwies und er den Schlossgarten Belvedere dafür nutzen musste.
Nach Goethes Tod bewohnte dessen Schwiegertochter mit den Kindern das Anwesen. Goethes Wohn- und Arbeitsräume wurden in dieser Zeit nicht mehr genutzt oder verändert.
Als Goethes letzter Nachfahre, sein Enkel Walther, 1885 starb, vermachte dieser das Haus inklusive des Inventars und des ganzen Nachlasses dem Staat Sachsen-Weimar-Eisenach. Auf seine Anregung hin wurde es 1886 es als Goethe-Nationalmuseum zu einer Museumsstätte umgewandelt, die es bis heute geblieben ist. 50 Jahre nach dem Tod des Dichterfürsten setzte eine (auch vom preussischen Kaiserhaus geförderte) Wiederentdeckung des führenden Kopfes von Weimars Goldenem Zeitalter ein. Damit einher geht beispielsweise auch die Schaffung des Goethe-Schiller-Archives.
Weil sich durch Schenkungen und Hinterlassenschaften der Bestand an Goethes Kunstsammlung weiter vergrößerte, wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Erweiterungsbauten errichtet. Aber das erfahren Sie auch alles beim Besuch des Museums.
Heute gehört das Wohnhaus zur Klassik Stiftung Weimar und wurde 1998 in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.
Was kann heute besichtigt werden?
- die Wohn- und Arbeitsräume mit unveränderter Original-Ausstattung
- alle übrigen Räume (das Anwesen zählte 18), die anhand historischer Quellen rekonstruiert wurden
- die Bibliothek
- die Empfangs- und Kunstsammlungsräume
- und der großzügige Hausgarten
Es stehen Kopfhörer/Audioguides zur Verfügung.
Eintrittspreise
Erwachsene zahlen 13 €
Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 16 und 20 Jahren: 4 €.
Der ermäßigte Eintritt beträgt 9 €.
Vor allem in den Sommermonaten ist das Goethehaus stets gut besucht. Reisegruppen, Schulgruppen (Klassenfahrten), Touristen – alle möchten beim großen Meister einkehren, aber die Besucherzahl ist aufgrund der zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten limitiert. Eine online-Buchung der Besuchertickets im Vorfeld ist daher sinnvoll.
Öffnungszeiten
In den Sommermonaten Dienstag – Sonntag in der Zeit von 9.30 bis 18 Uhr / in den Wintermonaten von 9.30 – 16 Uhr
Ausschlaggebend für Sommer- /Winterzeit ist die jeweilige Uhrumstellung.