Wenn ihr bei eurem Weimar Aufenthalt im Frühjahr Zeit erübrigen könnt. den Aufenthalt im Wald mögt, kommt hier ein 1a Wandertipp:
Der Winterlinge Rundweg im Rautal bei Jena.
Das Rautal bei Jena ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, die das mittlere Saaletal rund um Jena erkunden wollen. Es befindet sich in einem Vor allem im Frühjahr zur Blüte der Winterlinge zieht es viele Spaziergänger und Wanderer an. Hier gibt es ein so großes Vorkommen dieser Frühblüher, dass extra ein eigener (ca. 2 km langer) Rundwanderweg eingerichtet wurde.
Das Rautal – Frühjahrsblüher im Buchenwald
Die Winterlinge im Rautal wurden erst im 19. Jahrhundert dort angesiedelt, sind also nachweislich nicht endemisch. Die flächenhafte Ausbreitung in Form ganzer Matten bzw. Blütenteppiche, die sich über die ebenen Flächen und Hänge des vorherrschenden Buchenwaldes legen, hat so erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingesetzt. Mittlerweile bedecken die Bestände eine Fläche von 5 Hektar.
Vorkommen von Leberblümchen, Lerchensporn, Buschwindröschen und Lungenkraut können auch beobachtet werden.
Darüber hinaus bietet der Rundweg tief eingeschnittene Trockentäler, Gesteinsaufschlüsse und klassischen Buchenwald.
Anfahrt zum Rautal – Rundwanderweg
Ich schlage folgendes vor: entweder mit dem Auto über Jena (Richtung Camburg / Dornburg) und kurz vor Zwätzen nach links in die Straße Rautal abbiegen oder über Gospeda und Closewitz die „Dörfertour“ nehmen.
Auf der Hälfte der Strecke zwischen Closewitz und Jena liegt direkt an der Kreisstraße 15 ein kleiner Parkplatz, der aber immer recht voll ist. In Richtung Closewitz gibt es dann noch einen direkt am Berghang oder man parkt noch am Stadtrand von Jena (Am Heiligenberg).
Ab dem Parkplatz im Rautal beginnt auch gleich der Rundwanderweg. Einfach der Beschilderung folgen.
Der Rundweg ist an das Wegenetz der Saalehorizontale angeschlossen. Anbindung besteht auch an die Napoleon-Wege. Entsprechende Wegweiser sind vorhanden.
Geht man den Weg entgegen des Uhrzeigers ab, startet man gleich mit dem ansteigenden und somit schwierigen Teil. Dafür hat man nach etwa einer halben Stunde seine Ruhe und den anstrengenden Teil hinter sich gebracht.
Bodenbeschaffenheit, Anstieg und Sicherheit
Da die Winterlinge nun mal bevorzugt im zeitigen Frühjahr blühen (Februar/März), ist oft mit einem Wetterwechsel bzw. winterlichen Bedingungen zu rechnen. Die Wege sind nach ausgiebigem Niederschlag matschig, rutschig und schwer begehbar. Ihr braucht unbedingt festes Schuhwerk mit ausreichend Profil!
Vor allem der östliche Teil des Rundweges weist steile Passagen mit engen Pfaden auf. Wanderer, die schlecht zu Fuß sind, könnten hier einige Probleme bekommen. Es empfiehlt sich daher, den Rundwanderweg gegen den Uhrzeigersinn abzugehen. Eventuell ist es bergab leichter. An diesen Wegabschnitten verengt sich der Weg zu einem Trampelpfad, der auf einer Seite von einem tief eingeschnittenen Tal mit steilen Hängen begleitet wird. Hier gibt es kein Geländer, keine Sicherungen!
Im Bereich der Winterlingswiesen ist der Weg breit und wird von einem Geländer gesäumt (was aber mehr die Winterlinge vor den Bewunderern schützen soll). Sitzbänke gibt es auch. Auf Hinweistafeln kann man sich über die Buchenwald-Winterlingsvegetation informieren. Es gibt leider keine Unterstellmöglichkeiten, wenn es mal regnen oder schneien sollte. Ein kurzes Wegstück ist stolperig und bei aufgeweichtem Boden schlecht begehbar. Es empfiehlt sich hier den laubbedeckten Wegrand zu nutzen. Der Rest der Strecke wird zum Teil von geologischen Aufschlüssen gesäumt und kann gut abgegangen werden (zum Teil steiniger/schottriger Grund).
Ausschilderung / Rundweg Wegqualität im Rautal naturbelassen Lungenkraut / Rautal Leberblümchen / Rautal Winterlinge Rundweg Muschelkalk / Rautal Gesteinsschichtung Gesteine im Rautal
Empfehlung für weitere Spazierwege in der direkten Umgebung
Bei schönem Wetter lohnt es sich, vom Winterlinge Rundweg abzuzweigen und aus dem Rautal hinaus auf den Windknollen (eine unbewaldete Hochfläche) weiterzuwandern. Von hier aus hat man einen phantastischen Ausblick auf die Erhebungen des Saaletales und das Weimarer Land. In westlicher Richtung schaut man bis zum Ettersberg mit dem markanten Glockenturm, im Südost die Berge von Bad Berka-Blankenhain. Auch die Leuchtenburg nahe Kahla ist bei guten Sichtverhältnissen auszumachen.
Kaffee und Kuchen gibt es in Closewitz.
Der Ort heißt „Closewitz“. Und wenn man den Rundweg vom kleinen Parkplatz an der Straße gegen den Uhrzeigersinn beginnt, beginnt man nicht mit dem schwierigen, ansteigenden Teil, sondern der ist im Uhrzeigersinn zu finden.
Trotzdem Danke für die Beschreibung!