Der historische / alte Friedhof in Weimar ist die letzte Ruhestätte bedeutender Persönlichkeiten Weimars.Auch befinden sich hier die Fürstengruft des Herrscherhauses Sachsen-Weimar-Eisenach mit den Särgen der fürstlichen Familie und Goethes sowie die russisch-orthodoxe Kapelle.
Der historische Friedhof erstreckt sich vom Posseckschen Garten (wo sich auch der Haupteingang befindet) bis weit in den Süden Weimars und geht dann in den Neuen Friedhof über.
Man sollte schon eine bis anderthalb Stunden Zeit für einen Besuch einplanen. Es gibt so einiges zu besichtigen und entdecken.
Gleich hinter dem Eingangsbereich entdeckt man auf der linken Seite die ehemalige, 1880 geweihte Friedhofskapelle, die nach dem 1. Weltkrieg zu Ehren der Gefallenen in eine Gedächtnishalle umgewidmet wurde.
Links und rechts des Weges, der von einer schattigen Lindenallee gesäumt wird, entdeckt man auf den Wiesen noch verwitterte Grabsteine und -kreuze. Die wurden stehengelassen, um die heute nicht mehr vorhandenen Gräberreihen und Grabanlagen anzudeuten, die sich einst dort befanden. Eingerahmt von hochgewachsenen Bäumen lässt man die Wiesen scheinbar einfach wachsen. Es macht dadurch alles einen sehr idyllischen und natürlichen Eindruck.
Fürstengruft mit dem Grab Goethes
Der Weg führt geradezu auf die Fürstengruft, die im Auftrage von Großherzog Carl-August durch den Baumeister Clemens Wenzeslaus Coudray errichtet wurde. Hier ruht der Herzog mitsamt 31 seiner Ahnen und Familienmitgliedern. Da der Chef der Herrscherfamilie auch im Tode mit seinem Berater und Minister Johann Wolfgang von Goethe sowie dem Dichter und Dramatiker Friedrich Schiller vereint sein wollte, wurden diese auch in der Gruft bestattet, anstatt bei ihren Familien und Angehörigen.
Die Fürstengruft kann in der Sommerzeit (ausschlaggebend ist die Uhrumstellung) täglich in der Zeit von 10 bis 18 Uhr in der Winterzeit zwischen 10 und 16 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt kostet für Erwachsene 4 Euro, ermäßigt 3 Euro, für Schüler im Alter von 16-20 Jahre 1 Euro. Kinder unter 16 Jahren und Inhaber der ThüringenCard haben freien Zutritt.
Russisch-orthodoxe Kapelle
Die Gemahlin des Herzogs Carl August, Maria Pawlowna, wollte aufgrund ihrer russischen Abstammung (sie war die Tochter des Zaren Alexander des I.) in geweihter russischer Landeserde bestattet werden. Also wurde für sie eine russisch-orthodoxe Grabkapelle mit den bekannten Zwiebeltürmen gebaut, die sich direkt an die Rückfront der Fürstengruft anschließt. Mehrere Fuhrwerke mussten in der Tat Tonnen von Erde aus dem russischen Kaiserreich nach Weimar in Thüringen bringen. Gemäß ihrem Wunsch ist die Rückwand zum Fürstengrab durchbrochen, sodass sie auch im Tode mit ihrem Ehemann vereint ist.
Die Kapelle gehört zur Diözese Berlin und kann besichtigt werden.