Im Kirms-Krackow-Haus finden Sie einen original erhaltenen Pumpbrunnen aus Holz.
Der Legende nach handelt es sich bei der Kugel am Ende des Pumpschwengels um eine von napoleonischen Truppen abgefeuerte Kanonenkugel.
Wie es der Zufall aber so will, weist auch der Bürgerschulbrunnen eine derartige Verzierung auf. Entweder wurden viele der abgefeuerten, napoleonischen Kanonenkugeln auf diese Art und Weise wiederverwendet oder die Kanonenkugel-Theorie gehört in den Bereich der netten Anekdoten.
Die gesamte Anlage des alten Vierseithofes wird seit knapp 100 Jahren (mit Unterbrechungen) als Museum für bürgerliche Wohnkultur genutzt. Als Besucher der Museumsräume im Obergeschoss des Vorderhauses müssen Sie Eintritt entrichten, die Besichtigung des Innenhofes und des Blumengartens ist dagegen kostenlos.
In den Innenhof des musealen Kirms-Krackow-Hauses gelangen Sie über den eher unscheinbaren Zugang Jakobstraße 10. Gehen Sie einfach durch den großen Torbogen und das Vorderhaus hindurch.
Das typische Brunnenbecken fehlt nicht, denn an der abschließenden Front des Hofes gibt es ein Steinbecken, in welchem das Wasser bevorratet wurde. In den vormodernen Zeiten hatten nicht wenige Hausanlagen eine eigene Wasserentnahmestelle. So konnten sich die Hausbewohner den Weg zum nächstgelegenen öffentlichen Brunnen ersparen.
Dieser hölzerne Pumpbrunnen hat nur überleben können, da die letzte Eigentümerin sich bis 1915 standhaft weigerte, Neuerungen wie Elektrizität, fließend Wasser usw. zuzulassen.
Während in der Weimarer Altstadt die letzten Zeugnisse altbürgerlichen Lebens zusehends verschwanden, trotzten das Kirms-Krackow-Haus und der Brunnen dem Zeitgeist.
Der nächste Brunnen, auf den Sie stoßen werden, ist der Herder-Brunnen am Herderplatz.