Seit 1990 findet auf dem Weimarer Marktplatz ein Töpfermarkt statt. Es ist sozusagen die Leistungsschau der Thüringer Töpferinnung.
An einem Wochenende im Spätsommer lädt Weimar zu einem Töpfermarkt auf dem schönen Marktplatz im Herzen der Altstadt ein.
Der Großteil der Aussteller kommt aus Thüringen und den angrenzenden Bundesländern. Aber auch Keramiken aus Norddeutschland oder Berlin werden verkauft. Es finden sich hauptsächlich Irdenwaren, Steingut oder Steinzeug, seltener Porzellan. Der Großteil ist den Haushaltsgegenständen zuzuordnen: Teller, Tassen, Teekannen, Milchkännchen, Vorratsdosen …
Hin und Wieder gibt es künstlerisch geformte Vasen, Skulpturen, Figurinen, Teelichthalter und sogar Windradlösungen für den Garten. Ausgefallene Stücke werden Sie hier eher selten finden, der Markt befriedigt die Masse, was man vor allem an den Dekors merkt. Sogenannte Weißware zum Selbstbemalen oder -lasieren habe ich nicht gesehen.
Die Erzeugnisse sind alle in kleinen Betrieben handgefertigt und glasiert worden. An einem Stand zeigte ein Töpfer seine Kunst (siehe Photo). Auf der Bühne vor dem Rathaus wurden die Besucher durch ein musikalisches Begleitprogramm unterhalten unddie Verpflegung war durch Bratwurst- und Kaffeestände sichergestellt.
Traditionell werden bei der Gelegenheit auch immer die Lehrlinge „freigesprochen“, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben und ein Gesellenstück vorlegen können. Das Freisprechen erfolgt durch die Prüfungskommission und wird durch das Bestreichen des Delinquenten mit Tonmatsch aus dem Schlickertopf öffentlich gemacht. Dieses Mal traf es nur eine Lehrlingsfrau, was hoffentlich kein Omen für die Zukunft des Töpferhandwerks ist.