In der Rittergasse 19 in der Altstadt von Weimar findet man ein Geschäft, in dem Schirme aller Art (Regenschirme, Sonnenschirme etc.) verkauft und repariert werden. In der Etage über dem Verkaufsraum kann man sich im liebevoll eingerichteten Schirmmuseum über die Geschichte dieses zeitlosen Accessoires informieren und Unikate bewundern.
Auch in den Zeiten der digitalen Revolution gilt: Das Wetter geht uns alle an. Bei Regen wird jeder gleichermaßen nass, bei Sonne jeder gleichermaßen beschienen.
Schirme kannte und benutzte man in Ostasien ja schon im 3. Jahrtausend vor unserer Zeit. In Europa wurden diese „modischen Dinger zum Knicken“ (wie es Goethe sagte) erst im 18. und 19. Jahrhundert populär. Natürlich sind mobile Schirme heute Billig- und Wegwerfartikel, aber es gab eine Zeit, da galt der gewöhnliche Regenschirm als universales Mode Accessoire, dem Anneliese Pennewitz mit ihrem kleinen Privatmuseum ein längst fälliges Denkmal gesetzt hat. Frau Pennewitz ist Schirmmachermeisterin (!) – also vom Fach – und kann daher auch fundierte Aussagen zur Geschichte des Schirmes treffen. Leider ist der Beruf des Schirmmachermeisters (wie so viele andere) vom Aussterben bedroht. Seit 1998 beispielsweise werden keine Schirmmacher mehr ausgebildet – Frau Pennewitz gehört also zu den Letzten ihrer Art. Ein Grund mehr, in ihrem liebevollen Geschäft vorbeizuschauen, wenn man sich für Altes Handwerk interessiert.
Schirmmuseum
Den Besuchern wird die lange Geschichte des Schirmes höchst unterhaltsam vermittelt.
Das Museum als solches ist parallel zu den Öffnungszeiten des eigentlichen Geschäftes (in dem sie auch noch Lederwaren und Lederhandschuhe kaufen können) zu besichtigen. Zu den Exponaten im Schirmmuseum zählen historische Regenschirme, Sonnenschirme, Kuchenschirme, Puppenschirme und Knirpsmodelle aus drei Jahrhunderten. Wenn gewünscht veranstaltet Frau Pennewitz auch private Führungen.
Das Geschäft logiert in der Rittergasse 19, schräg gegenüber des Café Donndorf.
Der Eintritt ist frei.